SZ-Artikel zur Wohllebenaussage
Als engagierter und interessierter Strafverteidiger kommt man in den heutigen Tagen an dem sog. „NSU-Verfahren“ ja kaum vorbei. Umso schwerer ist es, sich ein vernünftiges Bild vom Geschehen im Gerichtssaal zu machen, bzw. das Geschehen zu werten, weil man nicht persönlich zu gegen war. Sämtliche Informationen sind sozusagen „zweite Hand“.
Die SZ, in den Personen von Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz, ist offensichtlich der Meinung, dass Ralf Wohlleben ein deutlich ausgefeiltere Aussage getätigt hat als Beate Tschäpe.
Nun, das wird sich, vermutlich erst am Ende des Verfahrens zeigen, ausschließen will man es mit Sicherheit nicht. Häufig wirkt die persönliche Aussage bei Gericht „besser“ als eine verlesene, zumindest meiner Erfahrung nach. Woran genau die Einschätzung der SZ festgemacht wird, ergibt sich nach meiner Lesart jedoch nicht aus dem Artikel. Möglicherweise tatsächlich aus der persönlichen Art und dem Umstand der Wohlleben sich offensichtlich nicht von seiner politischen Gesinnung entfernt. Gerade eben eine „Unschuld vom Lande“ mimt, wie es ja Frau Tschäpe „vorgeworfen“wird.
Wie gesagt, am Ende werden wir sehen, was hinten raus kommt, spannend bleibt es allemal.
Nicht zuletzt möchte ich mich dem Kollegen Burhoff anschließen und auf dessen zutreffende Anmerkungen verweisen.
In diesem Sinne
Schreibe einen Kommentar